Wetterfolg korreliert nicht mit Glück!


Zum gegebenen Zeitpunkt würde es mir schwer fallen, einen mathematischen Beweis anzutreten, dass Glück und Wetterfolg nicht miteinander korreliert sind, denn ‘Glück’ lässt sich nur schwer, wenn überhaupt, in einer mathematischen Formel ausdrücken. Es ist jedoch möglich, einen empirischen Beweis anzutreten, dass mittels mathematisch-statistischen Berechnungen sich langfristiger Wetterfolg einstellt und dies habe ich in Angriff genommen mit meinen regelmäßigen Spielanalysen im Betfair Blog.

Die Spielanalysen, welche ich im Betfair Blog seit Dezember 2011 veröffentliche, beruhen ausschließlich auf eigener Kalkulation von Wahrscheinlichkeiten und die entgültige Wettauswahl erfolgt dann auf Grundlage von Value. Wer in diesen drei Monaten meinen Tipps gefolgt ist, schaut auf einen Gewinn zurück, welcher sich wie folgt entwickelt hat:

Gewinn/Verlust Verlauf: Dezember 2011 bis Februar 2012


Obwohl ich bereits den dritten Monat Spielanalysen veröffentliche, ist die erreichte Datenmenge noch viel zu klein, um die Theorie „Wetterfolg korreliert nicht mit Glück“ als ‘valid’ und ‘bewiesen’ zu erklären, denn bis jetzt habe ich nur 21 Spiele mit insgesamt 56 Einzelwetten veröffentlicht – schlicht und ergreifend aus Zeitmangel, denn eine Spielanalyse erfordert viel Zeit, so um die 3 bis 4 Stunden pro Spiel einschließlich Schreiben und Veröffentlichung eines Artikels.

Der Gewinn beläuft sich nach 21 Spielen mit insgesamt 56 Einzelwetten und einem Levelrisiko von 10 € auf 66,97 €. Definiert man eine Anfangsbank von 50 € als Anfangsinvestition, beträgt der Gewinn 134% der Anfangsinvestition. Definiert man alle bisher getätigten Einsätze als Gesamtinvestition, beträgt der ROI (Return of Investment) 15,8%.

Man kann aus der Grafik deutlich erkennen, dass der Gewinn nicht geradlinig verläuft und es Zeiträume gegeben hat, bei denen die Wettbank abgerutscht ist. Grund dafür ist, dass eine Wette mit, beispielsweise, einer 60%-igen Wahrscheinlichkeit tatsächlich nur eine 60%-ige Wahrscheinlichkeit hat, zu gewinnen, d.h. dass von 10 ähnlichen Konstellationen (Wetten) durchschnittlich nur 6 Wetten gewinnen. Des weiteren haben die tatsächlichen Spielergebnisse die Eigenschaft, sich nicht in einer für den Spieler angenehmen Reihenfolge aufzureihen – es kann daher durchaus passieren, dass trotz Auswahl von Wetten mit 60% Wahrscheinlichkeit mehr als 2 Wetten hintereinander verlieren.

Auch muss ich zugeben, dass ich nicht immer konsequent in der Wettauswahl bin (ich bin ein Mensch und kein Computer!). So habe ich mich beispielsweise am 28.1.2012 zu einer Wettempfehlung ‘Back Manchester Utd’ im Spiel Liverpool gegen Man Utd von meinem Mann überreden lassen, eine Wette, welche keinen mathematischen Value hielt und ich normalerweise weggelassen hätte.

Hier eine Aufstellung der bisher getätigten Wetten in deren Wahrscheinlichkeitsgruppen:

Erreichte 'Hitraten' in den verschiedenen Clustergruppen


Interpretation der obigen Tabelle:
Außer im Cluster ’20 bis 40%‘, in welchem alle 8 getätigten Wetten verloren haben (laut Erwartung hätten 2 bis 3 Wetten [ca. 30%] gewinnen sollen), haben alle anderen Gruppen, trotz der sehr kleinen Stichprobenmenge, in etwa die erwarteten ‘Hitraten’ erreicht.

Leicht über der Erwartung haben die Gruppen ‘bis 20%’ und ‘60 bis 70%’ abgeschnitten. Die Gruppen ’40 bis 60%’ und ’80 bis 90%’ liegen genau innerhalb der Erwartung. Die Gruppe ’70 bis 80%’ und ‘mehr als 90%’ liegen leicht unter der Erwartung.

Je mehr Zeit ins Land geht und je größer die Stichprobe wird – vielleicht in einem Jahr und nach etwa 300 bis 500 Einzelwetten – wird man wohl erreichen, dass alle Ergebnisse innerhalb der erwarteten Verteilungen liegen werden – mit Glück hat das ganz sicher nichts zu tun.

Wer daher immer noch daran glaubt, dass Glück eine Rolle für Wetterfolg spielt, sollte diesen Glauben unbedingt auf den Prüfstand stellen. Ebenfalls auf den Prüfstand gehört der Glaube an schnelles und einfaches Geld verdienen mit Sportwetten – es geht weder schnell noch einfach!

Hier meine Excel Tabelle zum Download mit allen Daten für diesen Artikel für diejenigen, die die bisherigen Wetten nachvollziehen möchten.


Last Update: 28 Februar 2012

Kategorien:Bank Management Spielbesprechungen



5 Responses to “Wetterfolg korreliert nicht mit Glück!”

  1. 22 März 2012 at 2:17 pm #

    Nächste Auswertung kommt Ende März… ja, komischerweise performen die 60-70% Wetten immer noch am besten, aber es könnte einfach nur an der Anzahl der Wetten liegen, da das Sample in dieser Gruppe das Größte ist.

  2. 22 März 2012 at 1:18 pm #

    hast du deine kreuztabelle eigentlich fortgeführt? würde mich interessieren ob die wetten zwischen 40 % und 70% immernoch am besten laufen, die beobachtung habe ich nämlich bei mir feststellen müssen…

  3. 20 März 2012 at 2:25 pm #

    doofer captcha 🙂
    hab gerade nachgerechnet, waren echt sehr gut quoten. nur spiele ich leider nicht auf unentschieden. ich berechne mir die quoten, sodass ich immer AH 0 spiele. das wetten auf unentschieden lasse ich da ganz aussen vor.
    bei mir wäre die wahrscheinlich keit auf manu AH 0 bei ca 80% gewesen, die wahrscheinlichkeit von betfair lag darauf bei 70%. wäre für mich auch ein guter wert gewesen 😉

  4. 20 März 2012 at 1:18 pm #

    … wenigstens 35% – findet man aber nicht in jedem Spiel, meist sind die Wettquoten auf den Punkt kalkuliert.

    Ein sehr schönes Beispiel war das Manchster Utd vs Liverpool Spiel am 11.2.2012 – beide Mannschaften zeigten einen klaren Trend keine Unentschieden zu spielen, da gab es richtig gute Value Wetten, falls Du mal nachrechnen willst. Passiert aber eher selten, dass sich solche klaren Konstellationen finden lassen. Geht vielleicht einfacher, wenn man ein Programm dafür hätte, welches Datenbanken auswertet, aber dafür bin ich nicht gut genug im Programmieren, um mir dieses zu erstellen.

  5. 20 März 2012 at 12:58 pm #

    wann spielst du eigentlich eine gute valuequote? wenn sie 15%-punkte höher ist als die des buchmachers? so welche quoten sind ja schwer zu finden.

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