Größe macht den Unterschied! Liquidität bei Wettbörsen.


Für professionelle Wettfreunde, Hand aufs Herz, gibt (und kann es) nur Wettbörsen zum Wetten geben. Buchmacher sind enorm schnell mit Einsatzlimitierungen, Schließen von Kundenkonten, oder Annulierung von ganzen Märkten, wenn sich ihre Bücher nicht so balancieren, wie sie es sich gewünscht hätten.

Mann bekommt Geld von einer Hand aus einem LaptopFoto: NatUlrich (Shutterstock)

Eigentlich logisch! Buchmacher leben vom Anbieten von Wetten. Sie sind darauf angewiesen, dass man bei ihnen mehr Geld lässt als man rausnimmt. Was hat denn ein Buchmacher davon, professionelle Wetter zuzulassen?

So bleibt dem professionellen Sportfreund nur der Weg zu einer Wettbörse. Denen ist es egal, ob man gewinnt oder verliert. Es gibt daher da keine Beschränkungen, und die Wettquoten sind auch meistens besser. Die Frage steht nur, für welche Wettbörse sollte man sich entscheiden ?

Dieser Artikel vergleicht die Liquidität der derzeit im Markt aktiven Wettbörsen.

Wettbörsen mit der besten Liquidität

Die Auswahl an Wettbörsen ist beschränkt. Es gibt eigentlich nur 5:
Betfair, Betdaq, Smarkets, Matchbook und WBX. Wobei die letzten beiden (noch) so winzig sind, dass sich professionelles Wetten bei ihnen nicht wirklich lohnt. Es sei denn, man ist nur an großen Märkten interessiert.

Prominente Wettmärkte Europäischer Premierligas

Hier ein paar Screenshots von den 5 Wettbörsen für’s Jahrhundertspiel Manchester United gegen Liverpool am 14. Dezember 2014:

Es ist offensichtlich – Betfair ist die bei weitem größte Wettbörse mit der größten Liquidität.

Gegen 9:30 Uhr (etwa 4 Stunden vor Anstoß) waren bereits £812.639 im Vollzeitmarkt auf Heimsieg, Unentschieden, Gastsieg gematcht. An zweiter Stelle stach Smarkets mit einem gematchten Volumen i.H.v. £178.294 heraus. Gefolgt von Betdaq mit £74.074, bei WBX waren es nur £10.414/£15.620.

Matchbook, obwohl eine sehr gut gestaltete und leicht zu navigierende Webseite gibt leider nicht an, wieviel bereits gematcht wurde. Dsas Matchbook jedoch gut für diesen Markt genutzt wurde, zeigten beispielsweise die €25.357, die auf Backfreunde für Man Utd warteten.

Betfair war für diesen Markt ganz definitiv der Sieger, jedoch gut gefolgt von Smarkets.

Weniger Prominente Wettmärkte

Trickier wird es, wenn man auf weniger prominente Märkte aus ist, wie beispielsweise „mehr oder weniger als 1,5 Tore“.

Hier wieder Screenshots für das Jahrhundertspiel, welchem wahrscheinlich eine massive Zahl an Sportfreunden folgte. Die Wettquoten sind etwa 3,5 Stunden vor Anpfiff und dieser Markt ist bei weitem weniger beliebt wie die Heim-, Unentschieden und Gastsiegwetten.

Betfair hatte „nur“ £13.052 zum Zeitpunkt des Screenshots gematcht, bei Smarkets waren es sogar nur £187 und bei Betdaq £0. Bei Matchbook erschien dieser Markt zwar ebenfalls, aber trotz dass Spielbeginn bereits in 3,5 Stunden war, gab es weder Lay- oder Backwettangebote. WBX bot diesen Markt gar nicht erst an.

Betfair war für diesen Markt wieder der eindeutige Sieger, jedoch mit Smarkets und Betdaq als ernstzunehmende Wettbewerber. Es war da gut Geld bereitgestellt, welches auf einen Match wartete.

Wettmärkte weniger vermarkter Premierligas Europas

Während Betfair bei den europäischen Großligisten, wie beispielsweise der EPL, die Nase mit großem Abstand vorn hat, entwickelt sich Smarkets bei anderen Ligas zunehmend zu einer attraktiven Wettbörse.

Für das Spiel der griechischen Superliga PAOK gegen AOK Kerkyra waren bei Betfair 3 Stunden vor’m Spiel nur £6.829 gematcht; £503 warteten auf einen Backer und £89 auf einen Layer. Im Gegensatz, bei Smarkets warteten £246 auf einen Backer und £138 auf einen layfreudigen Sportfreund. Wieviel in dem Markt gematcht war, dazu gab es leider keine Information.

Bei Betdaq waren zwar nur £860 gematcht, jedoch warteten £112 auf ein Back und £212 auf ein Lay. Die Wettquoten waren bei allen drei Wettbörsen ungefähr die selben.

Das ist natürlich nichts im Vergleich zu dem Manchester United gegen Liverpool Spiel, bei welchem auf den Heimsieg bei Betfair £22.350 auf den Layfreund und bei Smarkets £17.055 gewartet hatten.

WBX hatte diesen Markt ebenfalls im Angebot, allerdings sah dieser nicht gerade sehr liquide aus (siehe obigen Screenshot).

Obwohl weniger gematcht, war für diesen Markt Smarkets der Sieger; denn hier warteten höhere Beträge als bei Betfair und Betdaq auf einen Match. Liquidität ist für den Profi as Ah und Oh, nicht lächerliche Kleinbeträge.


Essentielle Wettbörsenkonten

Von der Liquidität her, ist Betfair für prominente Ligas ein absolutes MUSS. Da führt kein Weg dran vorbei. Man sollte auch nicht vergessen, dass das Angebot an Wettmärkten bei Betfair außergewöhnlich breit gefächert ist. Sie haben nicht nur enorm viele Spiele im Angebot, sondern auch noch jede erdenkliche Wettart, was bei den anderen Wettbörsen leider nicht der Fall ist. Noch nicht.

Jedoch enorm gut im Kommen ist Smarkets. Deren Liquidität wird zunehmend besser und bei großen Spielen stehen sie inzwischen Betfair kaum noch nach. Bei weniger prominenten Ligas kann man vielleicht sogar schon sagen, dass Smarkets nicht nur eine ernste Herausforderung für den derzeitigen Marktführer ist, sondern sie wahrscheinlich sogar bereits marktführend sind.

Selbst wenn der Löwenanteil an Liquidität und Wettmärkten nach wie vor bei Betfair liegt, sind Betdaq wie auch Smarkets hervorragende Alternativen, gefolgt von Matchbook und dann als Schlusslicht, WBX.


Last Update: 17 Dezember 2014

Kategorien:Wettbörsen Wettratgeber



6 Responses to “Größe macht den Unterschied! Liquidität bei Wettbörsen.”

  1. 3 August 2016 at 3:19 pm #

    Hi Elena,

    auf dem letzten Bild, in dem du das griechische Duell vergleichst, fällt mir aber auf, dass wenn ich das Draw layen möchte, ich bei Betfair günstiger wegkomme, als bei Smarkets. Müsste die Lay Quote bei smarkets nicht auch nah an der Back Quote sein? bzw. wird sie sich noch gegen Ende – also kurz vor dem Spiel einreihen? Die Lücke bei Smarkets ist einfach zu hoch Back 8,4 – Lay 16

    • 4 August 2016 at 7:52 am #

      Hi Sam,

      Die griechische Liga ist ein Randmarkt… Smarkets hatte beim Heimsieg seine Nase vorn gegenüber Betfair, beim Draw gab es einfach keine Nachfrage, weder für’s Lay noch für‘ Back.

      Die Screenshots sind allerdings 3 Stunden vor’m Spiel aufgenommen. Die Bots sind bereits aktiv, die bei Betfair via deren API Zugang Wetten Layen and backen. Der ‚normale‘ Sportfreund, der alles manuell macht, wird jedoch meist erst 1 Stunde vor‘m Spiel aktiv.

      Mach‘ mal solche Screenshots selbst, erheblich kürzer vor’m Anpfiff und vergleiche. Smarkets sollte da nicht so schlecht wegkommen.

      LG,
      Fußballwitwe

  2. 23 Januar 2015 at 4:47 pm #

    Hi, Fussballwitwe,

    gibt es schon welche Antworten von diesen Wettbörsen?
    Was die Betdaq-komische Mitteilung betrifft: wenn es stimmen sollte, dann könnten zumindestens derjänige die in Grenzgebieten wohnen es nutzen: z.B. man kommt von Aachen nach Holland einfach mit dem Fahrrad, vom München nach z.B.Österreich in 30 min. mit der S-Bahn usw. Deutschland hat bekanntlich die Grenzen mit mehreren Staaten. Wäre es dann legal, wenn man gibt von dort die Wetten ab? Komisch ist es schon..
    LG Roman

  3. 18 Dezember 2014 at 7:16 pm #

    HI, Fussballwitwe!

    Betfair hat deusche Kunden ausgeschlossen. Es war glaube ich im November 2013. Gibt es positive Änderungen desbezüglich und was ist mit anderen 4 Wettbörsen?
    LG Roman

    • 18 Dezember 2014 at 10:31 pm #

      Hi Roman, ich habe gerade heute Abend bei allen 5 Wettbörsen um verbindliche Auskunft nachgefragt. Kein Sinn, sich Ratespielen hinzugeben. Sobald ich alle Antworten habe, gibt’s einen Artikel zum Thema, welche Wettbörsen in Deutschland zum Trading zugelassen sind.

      Bezüglich Betdaq habe ich in einem Forum gelesen, dass sie deutschen Neukunden folgende Nachricht zeigen: „Users are advised that they are not permitted to engage in online wagering while in Germany. However residents of Germany can have an account and deposit money for use when outside the territory. Betdaq therefore reserve the right to confirm location when user is wagering on the site.”

      Ich weiß nicht, ob dieser Forumeintrag korrekt war, denn das wäre eine Hintertüre. Man könnte sich dann trotz einer deutschen Adresse bei der Wettbörse seiner Wahl registrieren, und dann zum Platzieren von Wetten einen VPN Service wie HideIPVPN nutzen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das legal ist und seriöse Wettbörsen soetwas zulassen. Sie würden damit legale Schritte gegen sich riskieren. Das kann sich keine, noch so große Firma erlauben.

      Mehr kann ich im Augenblick dazu nicht sagen. Ich bin gespannt auf die Antworten der Wettbörsen und werde diese so bald wie möglich veröffentlichen.

      LG Fußballwitwe

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